Mr. Cleaner Ratgeberblog: Kultur & Sauberkeit - Woher kommen die besten Reinigungskräfte

Die Reinigungsbranche in Deutschland ist stark von Arbeitskräften mit Migrationshintergrund geprägt. Laut dem Statistischen Bundesamt hatten im Jahr 2022 rund 60 % der Beschäftigten in Reinigungsberufen eine Einwanderungsgeschichte. Besonders stark vertreten sind Arbeitskräfte aus der Türkei, Polen, Rumänien und Bulgarien. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Sauberkeit vieler deutscher Haushalte, Büros und öffentlicher Gebäude maßgeblich von internationalen Fachkräften gewährleistet wird.

Doch welche Nationen stellen die besten Reinigungskräfte – und warum? Liegt es an der Arbeitsmoral, der Ausbildung oder an kulturellen Sauberkeitsstandards? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Faktoren, die bestimmte Herkunftsländer zu Hochburgen der Reinigungsbranche machen.

Warum dominieren südländische und osteuropäische Arbeitskräfte die Reinigungsbranche in Deutschland?

Es gibt mehrere Gründe bzw. Faktoren, warum südländische und osteuropäische Arbeitskräfte die Reinigungsbranche dominieren. Unsere Bevölkerung wird immer älter, was den Arbeitsmarkt ohnehin verändert. Zudem fehlt es in vielen Bereichen, so auch in der Reinigungsbranche, an Fachkräften. Es gibt demnach einen hohen Bedarf an Arbeitskräften. Vor allem hinsichtlich der Reinigungsbranche. Warum ist das so? Die spezifische Branche der Reinigungsarbeiten ist nicht gerade dafür bekannt, eine gute Bezahlung zu versprechen. Dieser Fakt zieht Menschen mit Migrationshintergrund an. Zudem gibt es eine lang gepflegte Tradition bezugnehmend auf die Migration von Ost- und Südeuropäern, vor allem polnischer Staatsbürger. (siehe Blog: Wie finde ich die beste Reinigungskraft für mein Zuhause)

Ein weiterer Grund ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund häufig in teil- oder voll befristeten Positionen arbeiten. Häufig handelt es sich dabei um Berufe, die von körperlicher Arbeit geprägt sind, wie es auch in der Reinigungsbranche der Fall ist. Das hängt vor allem mit den sozialen und beruflichen Hierarchien zusammen.

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Reinigungskraft

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Haben türkische, albanische und polnische Reinigungskräfte eine besondere Arbeitsmoral?

Gerade in der heutigen Zeit - in Anbetracht der politischen Situation und der Gesellschaft - muss man vorsichtig sein, dass man hier keine pauschalisierten Aussagen über Arbeitsmoral trifft. Natürlich gibt es Vorurteile, die auch in den Köpfen der Menschen verankert sind. So findet man in vielen Reinigungsunternehmen und auch der Pflege ausländische und polnische Mitarbeiter. Die Arbeitsmoral hängt aber auch von der jeweiligen Ausbildung, der eigenen Motivation und den Bedingungen ab. 

Es ist jedoch Fakt, dass zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund aus der Türkei, Albanien und Polen eine solide Arbeitsmoral mitbringen. Vor allem die Unterstützung der Familien, die mitunter noch im Heimatland verblieben sind, sowie Fleiß und Zuverlässigkeit bieten einen Anreiz für Reinigungskräfte mit Migrationshintergrund. 

Auch wenn die Arbeitsmoral eine sehr individuelle Eigenschaft ist - und nicht unbedingt Teil der Herkunft -, so sind die Gründe für die Reinigungskräfte Antrieb dafür ein gesteigertes Engagement zu fokussieren.

Welche kulturellen Unterschiede gibt es beim Reinlichkeitsverständnis?

In manchen Kulturen ist das Reinlichkeitsverständnis fest an den sozialen Werten gekoppelt. Zwischen den verschiedensten Kulturen gibt es aufgrund dessen einige Unterschiede: 

Deutschland

Die Deutschen können im Bereich Reinlichkeitsverständnis punkten. Das Kehren der Gehwege, das Instandhalten von Parks und öffentlichen Plätzen sowie das Wort Ordnung sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Gründlichkeit und Sauberkeit in regelmäßigen Abständen stellen einen großen Wert dar. So ist auch der Frühjahrsputz ein fester Bestandteil der Deutschen. 

USA

In den USA legt man Wert auf Bequemlichkeit. So werden häufig Reinigungsdienstleister engagiert, von denen es eine Vielzahl gibt. 

Japan

Das Reinlichkeitsverständnis ist ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur. Auch die Mülltrennung ist streng geregelt. Das Reinigen der Eingangsbereiche gehört nicht nur zum guten Ton, sondern gilt auch als Ritual in Bezug auf Sauberkeit, auf die, gerade in Japan, sehr viel Wert gelegt wird. 

Skandinavische Länder

Der Lebensstil des Minimalismus kommt aus der skandinavischen Region. Ein gut strukturiertes Zuhause, das nicht zu viel Mobiliar oder Schnickschnack benötigt und sich auf das Funktionale und Elementare beschränkt. Daher ist der Fokus auch auf Hygge (Gemütlichkeit) gelegt, was nur eintreten kann, wenn es sauber und rein ist. 

Lateinamerika

Mit schwungvoller Musik gehört das Reinlichkeitsverständnis zu den täglichen Aufgaben der Lateinamerikaner. Die tägliche, gründliche Reinigung sorgt für ein Wohlgefühl und ist eine stete Einladung für Gäste zu jeder Zeit. 

Indien

Aufgrund der verschiedenen sozialen und kulturellen Schichten in Indien ist auch das Reinlichkeitsverständnis unterschiedlich. In manchen Regionen ist die Reinigung wichtiger und täglicher Bestandteil. Andernorts legt man mehr Wert auf die spirituelle Reinigung.

Ist Sauberkeit eine Frage der Herkunft oder eher der Ausbildung und Erfahrung?

Bereits in der Kindheit sammelt man Erfahrungen in Bezug auf Sauberkeit und Hygiene. Das Elternhaus lehrt der nächsten Generation, wie der Haushalt geführt und welchen Wert man einer Reinigung beimisst. Je nachdem erfolgt die familiäre Prägung als ein erster Grundstein in Sachen Sauberkeit. 

Der kulturellen Zugehörigkeit entsprechend, gibt es auch hier Einflüsse auf Normen und Werte. Auch das kulturelle Verständnis von Sauberkeit spielt eine Rolle. (siehe Blog: Frühjahrsputz ABC: Tipps, Tricks & die perfekte Haushaltshilfe)

Ein weiterer Eckpfeiler ist die Bildung. Schulen und Bildungseinrichtungen vermitteln Hygienestandards. Das Wissen um Sauberkeit, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch später die Praktiken für sich genauso umsetzt. 

Bei Menschen, die aus einer beruflichen Reinigungsbranche - Medizin, Pflege, Gastronomie - kommen und so aufgewachsen sind, ist die Sauberkeit ein wichtiger Teil des eigenen Daseins. 

Die Frage der Herkunft spielt für den Maßstab an Sauberkeit eine untergeordnete Rolle. Der Hauptfokus liegt hierbei auf den unterschiedlichen Prägungen in Kindheit, Bildungseinrichtung und aus der Summe der eigenen Erfahrungen.

Warum gelten osteuropäische Reinigungskräfte oft als besonders gründlich und effizient?

In der osteuropäischen Region hat es eine lange Tradition, bestimmte Berufsfelder zu wählen. Zudem wird in diesem Rahmen sehr viel Wert auf Qualität gelegt und Sauberkeit und Ordnung sehr geschätzt. Diese Dinge werden von Generation zu Generation weitergegeben. 

Osteuropäische Reinigungskräfte weisen zudem eine hohe Belastbarkeit auf und sind es gewohnt, hart zu arbeiten. Die hinzukommende Motivation, sich einen guten Ruf erarbeiten zu können, sorgt dafür, dass sich die meisten Migranten besonders anstrengen und engagieren. Die meisten Osteuropäer bringen eine positive Arbeitseinstellung mit. Das spiegelt Qualität und Effizienz im hohen Maß wider.

Sind Reinigungskräfte aus dem Kosovo oder Albanien günstiger – oder einfach nur fleißiger?

In vielen osteuropäischen Ländern sind die Löhne und die Lebenshaltungskosten weitaus geringer, als es in westeuropäischen Ländern der Fall ist. Zudem gibt es in Bezug auf die Arbeitsmigrationspolitik Programme, die es erleichtern, Menschen aus dem osteuropäischen Raum einstellen zu können.

Die Kosten werden hierbei positiv beeinflusst. Für viele Migranten ist es eine Chance, ein gutes Leben in Deutschland führen zu können. Viele wollen Geld verdienen, damit sie ihre Familien im Herkunftsland unterstützen und ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen können. Das sorgt dafür, dass sich Reinigungskräfte aus Kosovo und Albanien besonders bemühen einen guten Eindruck erzielen zu können. (siehe Blog: Hinter den Kulissen: Die tatsächlichen Kosten einer Reinigungsfirma)

Abschließend kann gesagt werden, dass die Reinigungskräfte aus Osteuropa günstiger sind, gleichwohl aber auch fleißiger, da bei den Migranten oftmals eine andere Motivation als Arbeitsmoral herhält.

Welche Rolle spielt Migration in der Reinigungsbranche? Ist sie ein Vorteil oder eine Herausforderung?

Die Migration in der Reinigungsbranche bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich. Welche? 

Vorteile

Durch die lokale Bevölkerung allein kann der Bedarf an Reinigungskräften und Facharbeitern nicht gedeckt werden. Ebenfalls die Saisonarbeit. Damit Dienstleistungen und auch saisonale Produkte erhalten bleiben, werden Migranten gerne eingesetzt, wo eine große Arbeitsverfügbarkeit herrscht. Das sorgt dafür, dass es keinen Mangel gibt. 

Migranten können Erfahrungen und Methoden einbringen, die zuvor nicht geläufig waren. Auf diese Weise findet ein reger Austausch und eine Lernbereitschaft statt. 

Bedingt durch die Moral und Arbeitsethik von Migranten, kann eine höhere Effizienz und Qualität entstehen, was letztendlich allen Arbeitnehmern in demselben Betrieb zugutekommt.

Herausforderungen

Die sprachliche Barriere kann zu Problemen in Sachen Kommunikation führen. Sprachunterschiede können den Workflow und das Miteinander erschweren. 

Die Integration kann eine weitere Herausforderung darstellen. Es kommt immer auf den einzelnen Migranten und viele möchten sich vollständig integrieren. Die kulturellen Unterschiede und Eigenheiten können aber gerade zu Beginn erschwerend sein. 

Ausbeutung von Migranten ist ein sehr aktuelles Thema. Häufig erhalten die Menschen aus dem Ausland schlechtere Arbeitsbedingungen und weniger Lohn. (siehe Blog: Krankhaft sauber: Putzzwang – die Schattenseite der Reinlichkeit)

Beeinflusst die wirtschaftliche Lage in den Herkunftsländern die Motivation und Qualität der Arbeit?

Die wirtschaftliche Lage in den Herkunftsländern hat erheblichen Einfluss auf die Qualität sowie die Motivation von ausländischen Mitarbeitern. Doch welche Auswirkungen sind ersichtlich: 

Wirtschaftsdruck

In vielen osteuropäischen Ländern sind die Löhne sehr niedrig. Die Menschen, die dort arbeiten, machen, dennoch einen guten Job. Wenn sie als Migranten nach Deutschland kommen, freuen sich viele auf eine bessere Zukunft sowie das höhere Lohnergebnis. Ein großer Teil des Einkommens senden Migranten an die Familien in der Heimat, damit diese dort ein besseres Leben führen können. 

Schulung und Integration

Migranten können in den Aufnahmeländern Zugang zu bestmöglichen Schulungen erhalten. Zudem besteht das Interesse an einer erfolgreichen Integration. Diese Faktoren sorgen für Qualität und Motivation bei der ausgeübten Anstellung. 

Arbeitsmoral und Qualifikationen

Viele Migranten konnten im Herkunftsland bereits Erfahrungen sammeln sowie Qualifikationen erwerben. Das ermöglicht einen guten Einstieg in Unternehmen hierzulande. Die kulturelle Vielfältigkeit sowie die dazugehörige, gesteigerte Arbeitsmoral, sind ein Gewinn für ortsansässige Betriebe.

Das Team am Arbeitsplatz

Warum meiden viele Deutsche den Reinigungsberuf, während Migranten ihn dominieren?

Wer erzählt, dass er einem Reinigungsberuf nachgeht, wird erstmal kritisch beäugt. Die Reinigungsbranche genießt bei den Deutschen nicht gerade einen prestigeträchtigen Ruf. Zudem streben die Deutschen nach einem Beruf, der besser in der Bezahlung und vom Ansehen ist. Dabei ist die Branche wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden. An dieser Stelle kommen die Migranten ins Spiel.

Häufig treten Lücken bei der Besetzung von Stellen in Reinigungsberufen auf. Migranten sind bereit, härter zu arbeiten. Immer mit der Motivation in den Gedanken, der Familie im Herkunftsland zu helfen. Das führt dazu, dass Migranten Jobs dankend annehmen, die eine Erfolgschance bieten und die von Einheimischen gemieden werden.

Ist eine professionelle Reinigung eher eine Frage von Disziplin oder kulturellem Hintergrund?

Sowohl als auch. Die professionelle Reinigung bzw. der Grundstein für eine solche, wird bereits in der Kindheit vermittelt. Vor allem Kinder, die aus einer Familie kommen, in der die Reinigung eine essenzielle Rolle spielt, nehmen diese Erfahrungen für ihr weiteres Leben mit. Dazu zählen vor allem medizinische, pflegerische und gastronomische Berufe, die mit einem hohen Maß an Hygiene einhergehen. 

Die kulturelle Erfahrung spielt zudem eine wichtige Rolle. In vielen Kulturen gehören Reinigung und Hygiene zu einem besonderen Wert, was dazu führt, dass man diese Tradition bewusst fortsetzt und pflegt. Ordnung und Sauberkeit werden geschätzt und tragen zur gewissenhaften und qualitativ hochwertigen Arbeit bei.